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Porsche beteiligt sich an Varta
07.11.2024

Porsche beteiligt sich an Varta

Bereits im Juli wurde bekannt, dass Porsche einen Einstieg bei Varta prüft, um die Lieferkette für das eigene Modell 911 Carrera GTS abzusichern. Varta-Großaktionär Michael Tojner, Porsche und eine große Anzahl der Gläubiger haben sich nun auf einen Kompromiss geeinigt: Ziel ist es, Varta zu entschulden und mit neuem Kapital zu versorgen. Die Banken verzichten dabei auf 285 Millionen Euro, wodurch die Verbindlichkeiten des Unternehmens laut eigenen Angaben zunächst auf 200 Millionen Euro reduziert werden. Beteiligte Aktionäre gehen dabei leer aus. Tojner und Porsche stellen Varta gemeinsam 60 Millionen Euro zur Verfügung, während weitere 60 Millionen Euro von den Gläubigern in Form von besicherten Darlehen beigesteuert werden sollen. Zudem sei Varta in Gesprächen mit weiteren Investoren, sodass bald zusätzliches Kapital von einem dritten Investor kommen könnte.

Das Konzept sieht Folgendes vor: Porsche investiert in die Varta Hauptgesellschaft und geht zudem eine Mehrheitsbeteiligung an der V4Drive Battery GmbH ein, die großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen herstellt. Zudem soll ein neues Werk im bayerischen Nördlingen errichtet werden, das Varta zur Verfügung gestellt werden soll.

 

Langjährige Zusammenarbeit

Porsche ist schon viele Jahre Großkunde von Varta. Die erste, im Jahr 2021 präsentierte, für Elektroautos geeignete V4Drive-Zelle von Varta, war damals als Basis einer Batterie geplant, die als „Booster“ in Premium- und Sportfahrzeugen fungieren sollte. Zudem sollte sie aber auch als Speicher für die Rekuperationsenergie in Hybridfahrzeugen Einsatz finden, zu denen auch das Porsche Modell 911 zählt. Somit war das Interesse des Automobilherstellers schon damals groß.

Die zukünftig noch engere Zusammenarbeit von Varta und Porsche an Hochleistungs-Batteriezellen durch die geplante Mehrheitsübernahme von V4Drive soll das Unternehmen nun weiterentwickeln und gleichzeitig einen Beitrag für die Industrielandschaft in Deutschland leisten.

 

Bedeutung für die deutsche Batterieindustrie

Durch die wirtschaftliche Einigung aller Beteiligten ist nun ein entscheidender Schritt zu einem zukunftsfähigen Konzept bei Varta erzielt und zudem die Liquidität langfristig gesichert. Das Unternehmen kann dazu beitragen, Europas Batteriezellforschung und -produktion unabhängiger von asiatischen Lieferanten zu machen. Dieser Schritt ist ebenfalls bedeutsam für die Sicherung von Schlüsseltechnologien am Standort Deutschland.

 

Bild: Varta AG

Quellen: electrive.net, Sebastian Schaal, 19.08.2024

varta-ag.com, 17.08.2024